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Bremen muss beim Kita-Ausbau nachholen

Erst fehlte Geld, dann Fachkräfte und jetzt die Corona-Pandemie obendrauf.

In der Vergangenheit verlief der Ausbau der Kindertagesbetreuung im Bundesland Bremen, bezogen auf den Bedarf der Eltern, deutlich zu langsam.   Beim Start eines neuen Kitajahres fehlten etwa in der Stadt Bremen immer wieder hunderte von Plätzen, im August 2020 waren es insgesamt 1.100. Bis vor wenigen Jahren begrenzte die besondere Haushaltsnotlage im Bundesland Bremen nachhaltig die erforderlichen Investitionen in den kosten- und personalintensiven Ausbau der frühen Bildung.

Seitdem auch die Zahl der Kinder im Vorschulalter, durch mehr Geburten und zugewanderte Familien deutlich gewachsen ist, steigt der Bedarf an zusätzlichen Plätzen noch schneller. Und bereits dieser Ausbau hat die politisch Verantwortlichen, die Träger und viele Beschäftigte immer wieder an ihre Grenzen gebracht. Es wird von „Wachstumsschmerz“ gesprochen, wenn auf die vergangenen Jahre zurückgeschaut wird. Immerhin besuchen im Land Bremen fast 4.500 Kinder mehr eine öffentliche Tagesbetreuung als noch 2013. Doch mittlerweile „bremst“ auch der zunehmende Mangel an ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern den weiteren Ausbau.

Aus Sicht der Eltern, denen als Grundlage ihrer Lebensplanung ein Rechtsanspruch gegeben wurde, bleibt die Situation unbefriedigend. Haben sie Kinder unter drei Jahren, finden aktuell rund 30 Prozent in der Stadt Bremen einen Betreuungsplatz, in Bremerhaven rund 20 Prozent. Aber fast die Hälfte dieser Eltern hätte gern einen Platz und sie haben den gesetzlichen Anspruch darauf.

 

Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren in der Stadt Bremen 2013 bis 2020


Von den Familien mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren finden in der Stadt Bremen rund 87 Prozent einen Betreuungsplatz, in Bremerhaven rund 80 Prozent. Aber fast jede Familie hätte gern einen Platz und sie haben den gesetzlichen Anspruch darauf. Diese sogenannten „Betreuungslücken“ sind im Bundesländervergleich im Land Bremen am Größten. Das ist auch aus der Sicht der Kinder gravierend, weil dadurch zu viele vor ihrer Einschulung keinerlei frühe Förderung und Bildung in einer Kita erhalten.

Betreute drei- bis sechsjährige Kinder in der Stadt Bremen 2013 bis 2020


In diesen Familien ist außerdem, rund sechs Jahre lang, zumindest ein Elternteil stark eingeschränkt in seinen zeitlichen Spielräumen für eine eigenständige Erwerbstätigkeit. Das gilt zum Teil auch für Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre Kinder finden. Denn nicht bei allen passen die angebotenen Betreuungszeiten zu ihren Arbeitszeiten. Vor allem nicht, wenn sie sogenannte atypische Arbeitszeiten haben, also Früh-, Spät- oder auch Wochenenddienste.

Durch die Covid-19-Pandemie kann im aktuellen Kindergartenjahr eine Betreuung im vollen Umfang der vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten nicht garantiert werden. Mit großen Kraftanstrengungen wird derzeit versucht, soviel Stabilität und Planbarkeit wie möglich für Kinder, Eltern und Beschäftigte zu ermöglichen. Der Betrieb erfolgt bis auf weiteres jedoch auf der Grundlage der geltenden Rechtsverordnung zum Schutz vor Neuinfektionen. Damit können erhebliche Einschränkungen und Belastungen für die Beschäftigten, die Eltern und die Kinder verbunden sein.

Gleichzeitig muss die Covid-19-Pandemie, gerade für den so zukunftsrelevanten Bereich der frühen Förderung und Bildung, als Chance genutzt werden. Mit Nachdruck hat die Pandemie die Dringlichkeit krisenfester Betreuungsangebote gezeigt.

 

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Thomas Schwarzer
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